Kampf der Kirche gegen Leihmutterschaft und Homo-Adoption

Katholische Medien befürchten weitere Modernisieurung

Ehe für alle, Leihmutterschaft, Homo-Adoption - biblische Werte und Weltvorstellungen stehen unter Druck.

Veröffentlicht am: 28.12.2022
Qualifikation: Rechtsanwalt & Mediator
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Die Katholische Kirche ist in stetigem Wandel. Irgendwann kam die Hexenverbrennung aus der Mode, dann gab es weibliche Messdiener und dank Fachkräftemangel und Arbeitsrecht schwule Mitarbeiter eingestellt werden. Seit einigen Tagen steht die nächste Bedrohung der Traditionen auf der Agenda: die Legalisierung der Leihmutterschaft und der Homo-Adoption im Abendland.

Die Sorgen der Gläubigen beruhen auf einem Vorschlag zur EU-weiten Anerkennung einer Elternschaft, der von der Europäischen Kommission Anfang Dezember angenommen wurde. Die Neuregelung soll Rechtsklarheit für alle Arten von Familien schaffen, die sich in einer grenzüberschreitenden Situation innerhalb der EU befinden. Katholische Medien vermuten seitdem, dass die LGBT-Lobby hinter der Initiative steht. Zuletzt berichteten die Abtreibungsgegner „Aktion Leben“ bei katholisch.at von einer „perfiden“ Strategie der EU-Kommission, im gleichen Zug mit Kinderrechten und Gleichstellungsfragen Leihmutterschaft auch dort durchsetzen zu wollen, wo diese bisher verboten ist – also auch in Deutschland. Und auch die Verbreitung der Kindesadoption durch Homo-Paare könnte sich durch so eine EU-Regelung europaweit verbreiten.

Kindeswohl – aus der Sicht Gottes

Die Generalsekretärin des Bündnisses Kronthaler weiß: Leihmutterschaft widerspricht klar den Kinderrechten und der Menschenwürde. Und Die Tagespost („Klarer Kurs. Katholischer Journalismus“) hat bereits mehrfach besorgt berichtet, angesichts der „allzu tiefen Verbeugung vor den Interessen der LGBT-Lobby“. Die Leihmutterschaft beruhe „auf der Missachtung der Würde des Kindes“. Und wie schlecht es für Kinder ist, von einem schwulen oder lesbischen Paar aufgezogen zu werden, sei schließlich „erfahrungsgesättigtes Wissen“. Da erkennt man die einschlägige Erfahrung der Katholischen Kirche mit Minderjährigen.

Nationales Familienrecht trifft auf Realität

Die Sorge der Katholiken ist, dass durch die EU-weite Anerkennung der Elternschaft, die nationalen Verbote von Leihmutterschaft und Homo-Adoption unterlaufen würden. Faktisch lassen sich Paare mit unerfülltem Kinderwunsch aber natürlich schon lange nicht mehr etwa vom deutschen Verbot der Leihmutterschaft abhalten. Schließlich ist es Deutschen ja nicht verboten in Griechenland, Kalifornien etc. eine Leihmutter in Anspruch zu nehmen.

Was noch mehr Paare davon abhält, sind neben den hohen Kosten auch der „Eiertanz“ bei der Rückkehr nach Deutschland und etwaige Umwege über eine Adoption. Zumindest diesbezüglich könnte eine EU-weite Anerkennung der Elternschaft für die notwendige Vereinfachung sorgen.

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