Beihilfe zur Steuerhinterziehung - New Yorker Gericht verurteilt Schweizer Bank
Altestes Bankhaus des Landes bekennt sich schuldig und löst sich auf.
Wegelin & Co. ist am Ende. 272 Jahre nach der Gründung besiegelt die Verurteilung vor einem Gericht in New York wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung das Ende der ältesten eidgenössischen Bank. Umgerechnet 57 Millionen Euro soll die Bank dafür zahlen, dass sie Kunden dabei unterstützt hat, mehr als 1 Milliarde Dollar Schwarzgeld dem Zugriff der US-amerikanischen Finanzbehörden zu entziehen.
Der sogenannte "unkritische" Teil des Bankgeschäfts wurde jedoch schon im Vorfeld der drohenden Verurteilung an einen Konkurrenten abgegeben.
Hintergrund
Die USA machen Druck im Kampf gegen Steuerhinterziehung. Ist die von Peer Steinbrück angekündigte "Kavallerie" nicht tatsächlich in die Schweiz eingerückt, so sind es nun die "Cowboys" der US-Finanzbehörden, die das Schweizer Bankgeheimnis in die Knie zwingen und auch etablierten Großbanken wie der Credite Suisse, Julius Bär oder der UBS Probleme bereiten. Der Rechtsstreit mit Wegelin & Co. dürfte jedenfalls nicht der letzte gewesen sein. Auch wenn nicht immer mit einer Verurteilung zu rechnen ist, wird doch vom ursprünglichen System nicht viel übrig bleiben.
Auch deutsche Bankkunden von Schweizer Instituten sollten die Entwicklung weiter im Blick behalten. Die strafbefreiende Selbstanzeige bleibt als Rückweg in die Legalität.