Transfers von Kryptowerten bald rückverfolgbar

EU plant strengere Regulierung

Die EU plant ein neues Gesetz zur besseren Rückverfolgbarkeit von Kryptowährungen.

Veröffentlicht am: 24.04.2023
Qualifikation: Fachanwalt für Steuerrecht
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Die Europäische Union (EU) plant, neue Regelungen einzuführen, um Transfers von Kryptowerten besser rückverfolgbar zu machen. Ziel ist es, die Verwendung von Kryptowährungen für illegale Aktivitäten wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Steuerhinterziehung einzudämmen.

Hintergrund der geplanten EU-Regulierung

Die steigende Popularität von Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. hat auch die Bedenken hinsichtlich ihrer potenziellen Verwendung für kriminelle Zwecke verstärkt.

Denn aufgrund ihrer dezentralen und anonymen Natur können Kryptowährungen ideal für illegale Aktivitäten genutzt werden, da Transfers oft nicht leicht nachverfolgbar sind. Um dieser Herausforderung zu begegnen, plant die EU die Einführung von strengeren Regulierungen für Kryptowährungstransfers.

Ziel der EU-Regulierung: Rückverfolgbarkeit

Das Hauptziel der geplanten EU-Regulierung ist es, Kryptowährungstransfers besser rückverfolgbar zu machen und somit die Anonymität von Transaktionen zu reduzieren. Durch die Einführung von strengeren Identifikations- und Verifizierungsanforderungen für Kryptowährungsnutzer sollen Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und andere illegale Aktivitäten - inbesondere auch Steuerhinterziehung - erschwert werden. Denn die ordnungsgemäße Versteuerung von Bitcoin & Co kann derzeit nur schwer überprüft werden.

Die EU erhofft sich dadurch eine erhöhte Transparenz und eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten der EU im Kampf gegen Kriminalität im Zusammenhang mit Kryptowerten.

Maßnahmen der EU-Regulierung: Was wird geregelt?

Die geplanten Maßnahmen der EU-Regulierung umfassen unter anderem

  1. die Einhaltung von Anti-Geldwäsche (AML)-Vorschriften für Kryptowährungsdienstleister,
  2. die Registrierung und Lizenzierung von Krypto-Börsen und Wallet-Anbietern sowie
  3. die Einführung von strengeren Identifikations- und Verifizierungsanforderungen für Kryptowährungsnutzer.

Diese Maßnahmen sollen es den Behörden ermöglichen, verdächtige Transaktionen besser zu überwachen und gegebenenfalls einzuschreiten.

Herausforderungen und Kritik

Die geplanten EU-Regulierungen für Kryptowährungstransfers sind jedoch nicht unumstritten. Kritiker argumentieren, dass die Einführung strengerer Regulierungen die Entwicklung und Innovation im Kryptowährungssektor behindern und die Privatsphäre der Nutzer beeinträchtigen könnte.

Zudem stellen die Umsetzung und Überwachung der neuen Regelungen in der Praxis eine Herausforderung dar, da Kryptowährungen derzeit grenzüberschreitend und dezentralisiert sind. Welchen Effekt das Gesetz nach der Umsetzung haben wird, bleibt daher abzuwarten.